Die richtige Gartenbewässerung finden

Larissa Köberlein | Lesedauer: 5 Minuten | 06.09.2022

Natürlich lassen sich ein paar Kübelpflanzen auf dem Balkon oder der Terrasse mit der Gießkanne problemlos bewässern. Bei größeren Blumen- oder Gemüsebeeten oder Rasenflächen sieht das allerdings anders aus. Vor allem im Sommer, wenn die Pflanzen mehr Wasser brauchen. Hier sind Bewässerungssysteme eine effiziente, zeitsparende und komfortable Alternative. Welche Systeme es gibt und wo Sie diese am besten einsetzen, erfahren Sie in diesem Artikel.

Die richtige Gartenbewässerung finden

Die verschiedene Bewässerungssysteme

Für Balkonkästen, Kübelpflanzen, Beete, Gewächshäuser und Rasen eignen sich jeweils verschiedene Bewässerungssysteme. Verschaffen Sie sich mit folgender Aufzählung einen Überblick und finden Sie genau das, was zu Ihrem Garten passt:

Rasensprenger oder Regner: Rasen optimal bewässern

Mit einem Rasensprenger, oder auch Schlagregner, können Sie selbst große Rasenflächen bewässern. Die Anlage schließen Sie an einem Gartenschlauch oder an einer Zisterne mit Pumpe an. Zudem ist sie mobil und verfügt über verschiedene Einstellungen, die Sie je nach Bedarf wählen können. Damit können Sie die Gartenbewässerung individuell anpassen. Das Wasser verteilt sich regenartig, also gleichmäßig, sodass jede Ecke Ihres Gartens etwas abbekommt. Unter den Rasensprengern gibt es verschiede Modelle:

  • Gartensprenger

  • Großflächenregner

  • Kreisregner

  • Viereckregner

Der Versenkregner: Rasen und Beete gießen

Wie der Name schon besagt, zieht sich bei Versenkregnern das Gehäuse zusammen und verschwindet im Boden, wenn die Gießfunktion gerade nicht aktiviert ist. Dadurch haben Sie ein Bewässerungssystem, das kaum sichtbar ist, ohne dabei an Effektivität zu verlieren.

Ein weiterer Vorteil: Die Düsen lassen sich auf eine bestimmte Richtung einstellen bzw. festlegen. Sie können die Anlage also auch in der Nähe Ihrer Hauswand einrichten, ohne dass diese beim Gießen nass wird.

Versenkregner arbeiten ohne hohen Wasserdruck, wodurch die Anlage auch für die Beetbewässerung geeignet ist. Allerdings sind sie relativ teuer in der Anschaffung und aufwändiger zu installieren, da sie unterirdisch verlaufen.

Die Tropfbewässerung: gezieltes Gießen

Nicht nur der Rasen, sondern auch Ihre Pflanzen im Blumen- bzw. Gemüsebeet brauchen regelmäßig Wasser. Allerdings ist das Gießen mit der Gießkanne oder dem Gartenschlauch mühsam und braucht Zeit. Mit einem Tropfbewässerungssystem können Sie sicher sein, dass jede Pflanze – von Ihren Ziersträuchern und Heckenpflanzen über Obststräucher bis hin zu Gemüse und Kräuter in Ihrem Garten – genug Wasser abbekommt und zwar ganz ohne dass Sie jede einzelne gießen müssen.

Und so funktioniert es: Die Anlage ist an einem Basisgerät angeschlossen. Dieses kontrolliert den Wasserdruck, filtert das Wasser und verteilt es dann in die verschiedenen Verteilerohre. Die Rohre verlegen zwischen den Pflanzen verlegt und verfügen über Endtropfer, die das Wasser direkt an die Pflanze bringen. Das hat zwei Vorteile:

  • Das Wasser landet genau dort, wo es hin soll. Sie erreichen ein gezieltes Gießen ohne Wasserverschwendung.

  • Das Wasser tropft in Wurzelnähe, so vermeiden Sie, dass Wasser auf den Blättern landet, die dadurch vor allem im Sommer schnell verbrennen können.

Das flexible Rohrsystem lässt sich Ihren Gegebenheiten anpassen, sodass es für verschiedene Zwecke geeignet ist, z. B. für die Bewässerung von:

  • Blumen- und Gemüsebeeten

  • Gewächshäusern

  • Balkonkästen

  • Terrassenpflanzen

Sonstige Arten Ihren Garten zu bewässern:

Gartenschlauch und Gießkanne sind die Klassiker unter den Bewässerungssystemen und das völlig zu Recht. Denn auch sie haben Vorteile gegenüber den restlichen Systemen. Die Klassiker lohnen sich vor allem dann, wenn:

  • Sie nur wenig Pflanzen haben, z.B. auf dem Balkon oder der Terrasse.

  • Sie lieber die Kontrolle über die Wassermenge bzw. -intensität haben möchten, z. B. wenn Sie Pflanzen mit unterschiedlichen Wasserbedürfnissen gießen.

  • Sie je nach Pflanze zwischen Wasserstrahl und Brause wechseln möchten.

Ein Nachteil ist allerdings, dass sich das Gießen mit Gießkanne und Gartenschlauch nicht automatisch steuern lässt. Somit ist es zeitaufwändiger.

Ein Bewässerungssystem anlegen und automatisieren

Wie bei allem ist auch bei der Installation einer Gartenbewässerung eine gute Planung das A und O. Gehen Sie diese am besten wie folgt an:

  • Wählen Sie das Bewässerungssystem, das Sie installieren wollen.

  • Erstellen Sie eine Skizze der Fläche, die Sie bewässern wollen. Hier sollten Sie auch Wasseranschlüsse markieren.

  • Anhand der Skizze können Sie die Fläche berechnen, die bewässert werden soll und die entsprechenden Sprinkler bzw. Endtropfer (bei Tropfbewässerung), die Sie dafür brauchen.

  • Sobald Sie alle Daten gesammelt haben, können Sie alles besorgen und nach Anleitung installieren.

Kleiner Tipp: Zeichnen Sie sich während oder nach der Installation auf, wo genau Sie die Schläuche verlegt haben. Im Falle einer Wartung können Sie so die Rohre leichter wiederfinden, ohne dafür den halben Garten umzugraben.

Nachdem Sie die Anlage installiert haben, können Sie diese noch automatisieren. So kümmert sich Ihr Bewässerungssystem fast von ganz alleine um einen immergrünen Rasen und glückliche Pflanzen. Für eine automatische Gartenbewässerung stehen Ihnen folgende Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Bewässerungscomputer oder Zeitschaltuhr. Diese lassen sich nach Uhrzeit programmieren und werden zwischen Wasserhahn und Wasserschlauch installiert.

  • Bewässerungskontrolle mit App. Mit einer entsprechenden App lässt sich die Anlage ganz einfach mit Ihrem Smartphone steuern. Selbst wenn Sie verschiedene Bewässerungssysteme kombiniert haben.

Gut zu wissen: Die beste Zeit, um Ihren Garten zu gießen ist früh am Morgen. In den Morgenstunden sind die Pflanzen noch kühl und die Erde von der Sonne noch nicht aufgeheizt. So kann das Wasser in die Erde sickern, ohne dabei zu schnell zu verdunsten.

Regenwasser zum Gießen verwenden

Ein Garten braucht viel Wasser. Das verbraucht nicht nur wichtige Ressourcen, sondern kann auch ganz schön ins Geld gehen. Wenn Sie Ihren Garten also mit Regenwasser bewässern, schlagen Sie also zwei Fliegen mit einer Klappe. Aber Regenwasser hat noch weitere Vorteile:

  • Die Wassertemperatur ist für Pflanzen oft angenehmer als bei Leitungswasser.

  • Die Zusammensetzung ist eher für Pflanzen geeignet, da es weniger Chlor enthält und einen neutralen ph-Wert hat.

Um das Regenwasser für Ihren Garten zu nutzen, müssen Sie es erst einmal sammeln. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten: die Regentonne oder die Zisterne. Dies sind die Vor- und Nachteile im Überblick:

Regentonne Vorteile

  • Oberirdisch, dadurch leichte Installation

  • Verschiedene Nutzungsmöglichkeiten: Auslaufhahn (für Gießkannen) oder Pumpe (für Bewässerungssystem)  

Regentonne Nachteile

  • Kapazität beschränkt

  • Kann bei starkem Regen überlaufen

Zisterne oder Wassertank - Vorteile

  • Leistungsfähiger

  • Mehr Kapazität als eine Regentonne

  • Es können verschiedene Pump- und Bewässerungssysteme angeschlossen werden

Zisterne oder Wassertank - Nachteile

  • Aufwändigere Installation, da unterirdisch

  • Braucht mehr Platz

Fazit: Für jeden Garten das passende Bewässerungssystem

Es gibt nicht die eine richtige Lösung. Aber Sie haben unter den Bewässerungssystemen eine Vielzahl an Möglichkeiten zur Auswahl. So können Sie das wählen, was am besten zu Ihrer Außenanlage passt. Von der Balkonbewässerung mit der Gießkanne über Bewässerungssysteme für Rasen oder Beete bis hin zur automatischen Steuerung per Smartphone. Natürlich können Sie auch verschiedene Systeme kombinieren, um Ihren Garten zu bewässern. Bewässerung nach Maß sozusagen: einfach, individuell und flexibel.

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