Was sind die Dekoklassiker für Weihnachten?

Felix Kiechle | Lesedauer: 5 Minuten | 09.09.2022

Weihnachtsdeko gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen. Doch einige Modelle kommen nie aus der Mode. Zu den Klassikern der Weihnachtszeit gehören ohne Frage die berühmten Schwibbögen aus dem Erzgebirge, die bekannte Plauener Spitze sowie leuchtende Weihnachtspyramiden, die im Fenster platziert werden können. Auch Weihnachtssterne sind traditionelle Dekoobjekte für mehr adventliche Stimmung im Haus. Alle Dekoklassiker, die heute vorgestellt werden, eignen sich am besten für den Gebrauch im Innenbereich. Sollen Weihnachtsdeko oder bestimmte Leuchtelemente unter freiem Himmel angebracht werden, ist es essenziell, dass der Weihnachtsschmuck über eine IP 44 Kennzeichnung verfügt.

Plauener Spitze

Was ist die Plauener Spitze und welche Bedeutung hat sie für Weihnachten?

Im weihnachtlichen Kontext ist Plauener Spitze vor allem an Fenstern oder auf Tischen und Kommoden zu finden. Einfarbige Sterne oder Schneeflocken sind am Fenster ein klassischer Blickfang, der sowohl von innen als auch von außen für adventliche Stimmung sorgt. Größere Spitzengebilde sind ebenfalls fürs Fenster erhältlich: Ob unifarbig oder mit tollen Farbakzenten – die Fenstermotive aus Plauener Spitze gibt es mit unzähligen Motiven: Kerzen, Schneelandschaften, ein verschneites Dorf oder Glocken aus Plauener Spitze sind tolle Dekoelemente für die Fensterscheiben. Selbstverständlich eignet sich Spitze auch besonders gut als Tischdecke oder kleine Dekodeckchen.

Auch diese gibt es mit unterschiedlichen Motiven, die die Weihnachtstafel oder den Couchtisch zu einem wunderbaren Hingucker machen. Plauener Spitze ist auch als Gardine etwas ganz Besonderes. Bestimmte weihnachtliche und adventliche Motive hüllen die ganze Wohnung in ein gemütliches Ambiente. Neben Plauener Spitze, die zu den unangefochtenen Klassikern der Weihnachtsdeko zählt, sind auch die bekannten Schwibbögen aus dem Erzgebirge tolle Begleiter in der Weihnachtszeit. Welche Tradition hinter den Schwibbögen steht, erfahren Sie jetzt.

Schwibbogen

Welche Tradition steht hinter dem Schwibbogen aus dem Erzgebirge?

Der Schwibbogen aus dem Erzgebirge ist ein bekannter Bestandteil der Weihnachtsdeko im deutschsprachigen Raum. Unter einem Schwibbogen versteht man einen mehrdimensionalen Bogen bzw. Halbkreis, welcher auf einer Platte befestigt ist und auf der Oberseite des Bogens Platz für Kerzen oder andere Beleuchtung bereithält. Woher der Schwibbogen seine Form hat, kann nicht eindeutig nachvollzogen werden. Dennoch kursieren zwei Legenden rund um den Schwibbogen aus dem Erzgebirge.

  1. Eine Version lautet, dass der Schwibbogen seine Form dem Mundloch eines Stollens zu verdanken habe. Gerade im Erzgebirge wurde viel Bergbau betrieben, was diese Version des Ursprungs der Schwibbögen stärkt. Die Kerzen, welche auf dem Schwibbogen angebracht sind, so die These, stehen für den Wunsch der Bergleute, Licht zu erblicken. Dass die Schwibbögen gerade im Winter so beliebt waren, kann mit dieser These auch bekräftigt werden: Weder am Morgen, noch innerhalb des Bergwerks oder am Abend nach der Arbeit bekamen die Bergleute die Sonne zu sehen. Dennoch gibt es noch einen zweiten Erklärungsversuch, der den Grund für die charakteristische, halbkreisartige Form der Bögen zu erklären versucht.

  2. Diese Version besagt, dass der Schwibbogen aufgrund des Himmelbogens über diese einprägsame halbrunde Form verfügt. Die Betrachtung der ersten Schwibbögen stärkt diesen Erklärungsversuch: Sind mittlerweile auf einem Schwibbogen alle möglichen weihnachtlichen oder heimeligen Motive zu finden, wurden in früheren Zeiten oftmals die Sonne, die Sterne und der Mond abgebildet. Diese frühen Versionen der Schwibbögen bekräftigen die These, dass der Schwibbogen seine Form dem Himmelbogen zu verdanken hat.

Ein Schwibbogen ist mittlerweile zumeist aus Holz gefertigt. War früher noch – wahrscheinlich aus Brandschutzgründen – Metall sehr beliebt, zeichnet heute dünnes Holz das Bild der Schwibbögen. Ebenso wird bei Schwibbögen mittlerweile verstärkt auf den Einsatz von echten Kerzen verzichtet. Glühlampen und LED Technik machen eine Weihnachtsbeleuchtung mittels Strom möglich, die einerseits sicherer ist und andererseits den Schwibbogen auch längere Zeit erleuchten kann. Sind sie heute vor allem als Dekoobjekt beliebt, dienten die hübschen Schwibbögen früher dazu, den heimkehrenden Bergleuten den Weg nach Hause zu beleuchten.

Ganz in der Tradition des Bergbaus zeigen sich auch die Motive, welche auf den Schwibbögen zu finden sind. Oftmals wird auf dem Schwibbogen der Alltag einer Familie, nämlich der der Bergleute, dargestellt. Häufig nehmen die Motive auch Bezug auf die Region: Abgebildet wurden die drei Berufsgruppen des Erzgebirges. Dazu zählen die Bergleute, die Klöppler und die Schnitzer.

Die moderne Interpretation des Schwibbogens zeigt nahezu alle Motive, die mit Weihnachten in Verbindung gebracht werden können. Ob christliche Motive mit klarem religiösem Bezug, eine winterliche Landschaft, Glocken oder Sternsinger –Schwibbögen leben von der Vielfalt der Motive. Die große Auswahl und die charakteristische Form machen den Schwibbogen zu einem wunderbaren Klassiker, der in der Adventszeit die Fenster auch weit entfernt des Erzgebirges mit seinem behaglichen Schein beleuchtet.

Weihnachtspyramide

Warum Weihnachtspyramiden im Fenster aufstellen

Wer bei einer Weihnachtspyramide an einen eckigen Schwibbogen denkt, der hat eine falsche Assoziation. Eine Weihnachtspyramide steht – anders als der Schwibbogen – nicht am Fenster, sondern in der Mitte eines Raumes. Das ist vor allem auf die ausladende Form der Weihnachtspyramide zurückzuführen: Eine Weihnachtspyramide besteht klassischerweise aus einem plateauartigen Gestell mit mehreren Ebenen, das nach oben hin spitz zuläuft. An der Oberseite der Weihnachtspyramide ist ein Flügelrad angebracht – die Weihnachtspyramide erinnert also an eine Mühle, mit einem horizontal befestigten ‚Mühlrad‘. Auf jedem Plateau der Weihnachtspyramide befinden sich an der Außenseite kleine Kerzenhalter, wo Kerzen aus Echtwachs angebracht werden können. Brennen die Kerzen, steigt durch die Flammen eine gewisse Hitze noch oben. Diese kann dann das Flügelrad antreiben, das bei genügend Wärme anfängt, sich zu drehen.

Weihnachtspyramiden haben, wie die Schwibbögen auch, ihren Ursprung in der Region des Erzgebirges, sind jedoch noch ein wenig älter als die Schwibbögen Vorläufer der Weihnachtspyramide gibt es bereits seit dem Mittelalter. Das war die Zeit, in der grüne Elemente und Licht in der kalten Jahreszeit die dunklen Mächte abschrecken sollten. Mit sogenannten Lichtergestellen wurde im gesamten deutschsprachigen Raum der Tradition des Lichts gegen die dunkle Jahreszeit nachgegangen. Die Weihnachtspyramide ist eine Weiterentwicklung dieser Lichtgestelle. Interessant ist, dass es Weihnachtspyramiden nicht nur für das Wohnzimmer gibt. Besonders im Erzgebirge gibt es auch lebensgroße Pyramiden unter freiem Himmel. Mehr als 150 lebensgroße Weihnachtspyramiden schmücken nun viele Orte im Erzgebirge.

Welche Weihnachtssterne sind besonders klassisch?

Neben Schwibbögen, Weihnachtspyramiden und der Plauener Spitze darf ein wichtiges Element nicht fehlen – nämlich der Weihnachtsstern. Der Weihnachtsstern ist ein ganz besonderes Symbol mit christlichem Ursprung, denn dieser leitete – so die Weihnachtsgeschichte in der Bibel – die drei Weisen aus dem Morgenland hin zu Maria und Joseph mit Jesus in der Krippe. Kein Wunder also, dass neben dem Schwibbogen auch der Weihnachtsstern ein unangefochtener Klassiker unter den verschiedenen Weihnachtsdekorationen ist.

Besonders gut zur Geltung kommt der Weihnachtsstern, wenn er beleuchtet ist. Die neuesten Entwicklungen in der Technik machen es möglich, dass die Weihnachtsdeko ganz ohne unnötigen Energieverbrauch beleuchtet werden kann. Aus Gründen des Brandschutzes sollte dennoch darauf verzichtet werden, LED Beleuchtung die ganze Nacht über unbeaufsichtigt brennen zu lassen.

Dank der LED Technik ist es also einfach möglich, dem Stern im Fenster die perfekte Beleuchtung zu geben. Weihnachtssterne gibt es einerseits als flache Fensterbilder, deren Kontur mit den kleinen LED Kerzen beleuchtet werden kann. Das ist in der Regel ein schlichter Fensterschmuck, welcher ohne Farbeffekte oder auffälliges Blinken auskommt. Besonders schön sind auch beleuchtete, mehrdimensionale Weihnachtssterne, die an der Gardinenstange befestigt werden können. Diese Dekoelemente sehen sowohl von innen als auch von außen wunderbar aus. Durch die Mehrdimensionalität wirkt diese Art der Weihnachtssterne viel plastischer als ein Stern, dessen Kontur beleuchtet ist. Selbstverständlich ist es auch möglich, den Weihnachtsstern als schlichtes, zweidimensionales Fensterbild an der Scheibe anzubringen.

Wer bei einem Weihnachtsstern an die schöne, rotblühende Pflanze mit den charakteristischen Blütenblättern denkt, der macht überhaupt nichts falsch! Diese schönen weihnachtlichen Pflanzen sind ein richtiger Blickfang und werden zu Dekozwecken oftmals mit einem goldenen Schimmer versehen. Der Weihnachtsstern, dessen lateinischer Name Euphorbia pulcherrima lautet, kann in der freien Natur eine Höhe von mehr als drei Metern erreichen. In den hiesigen Gefilden ist es jedoch üblich, die Pflanze in der Adventszeit in der Wohnung zu positionieren. Der Weihnachtsstern ist ein tropisches Gewächs, weshalb er es gerne warm mag – sowohl die Raumtemperatur als auch die Temperatur des Gießwassers sollten nicht zu kalt sein. Es empfiehlt sich, die schöne Zimmerpflanze an einem hellen Ort zu positionieren, denn dort fühlt sich der Weihnachtsstern ganz besonders wohl. Übrigens, der schöne Schein täuscht: Der hübsche Weihnachtsstern gehört zu der Gruppe der Wolfsmilchgewächse und ist für Haustiere giftig. Bei Tieren können die schönen Pflanzen Muskelkrämpfe, Erbrechen und Zittern auslösen – Achtung also an alle Haustierbesitzer!

Mit den genannten Dekoklassikern wird die Weihnachtszeit richtig gemütlich. Egal, ob Schwibbogen, Weihnachtspyramide, beleuchteter Stern oder schöne Spitze aus Plauen – Weihnachten bietet unzählige Möglichkeiten, die Wohnung atemberaubend zu dekorieren.

Dekoklassiker für Weihnachten

Die Deko Weihnachtsklassiker im Überblick:

  • Die Schwibbögen aus dem Erzgebirge: Ein Schwibbogen ist ein hölzerner Bogen, der mit Kerzen bzw. LEDs oder Glühlampen beleuchtet werden kann. In den Schwibbögen aus Holz sind allerlei verschiedene Motive geprägt, die durch die Beleuchtung besonders gut zur Geltung kommen. Ihren Ursprung haben die sie in der Ära des Bergbaus: Sie beleuchteten die Fenster, sodass die Kumpels nach ihrer Arbeit im Stollen den Weg nach Hause fanden.

  • Lichterpyramiden für heimelige Atmosphäre: Sogenannte Weihnachtspyramiden haben, wie die Schwibbögen auch, ihren Ursprung im Erzgebirge. Die mehrstöckigen Gestelle können mit Kerzen geschmückt werden, welche das Flügelrad zum Drehen bringen. Weihnachtspyramiden passen perfekt in die Mitte eines Raumes, wo sie am besten bei schummriger Atmosphäre ihren Charme versprühen können.

  • Beleuchtete Lebkuchenhäuser: Auch beleuchtete Lebkuchenhäuser sind ein Klassiker unter der Weihnachtsdeko. Mit kleinen Häuschen, die entweder mit Teelichtern oder mit LEDs beleuchtet sind, können ganze Landschaften gebaut werden. In großzügigen Räumen kommen solche Häuser besonders gut zur Geltung und ergänzen sich prima mit einem beleuchteten Schwibbogen.

  • Elegante Plauener Spitze: Plauener Spitze ist die Bezeichnung für eine bestimmte Machart von Spitze in der Region Plauen und dem Vogtland. Schöne weihnachtliche Heimtextilien in Spitze zaubern weihnachtliches Ambiente in die heimischen vier Wände: Ob Tischdecke, Gardine oder adventliche Fensterbilder – Plauener Spitze ist ein unangefochtener Klassiker unter der Weihnachtsdeko!

  • Der Weihnachtsstern im Fenster: Ein wichtiges Symbol, das vor allem christlichen Ursprung hat, ist der Weihnachtsstern. Er leitete die Heiligen Drei Könige aus dem Morgenland zum Jesuskind in der Krippe. Aus diesem Grund werden noch heute die Fenster im deutschsprachigen Raum mit Sternen in allen möglichen Varianten geschmückt – dieser Klassiker unter der Weihnachtsdeko sorgt ebenso wie der Schwibbogen für schönen Lichterschein im Fenster. Weihnachtsstern – das ist auch der Name der rot blühenden Pflanze. Auch diese gilt als traditionelles Dekoelement, welches sich besonders wohlfühlt, wenn die Raumtemperatur und die Temperatur des Gießwassers nicht zu gering sind.

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